| Die Forschung vermochte noch nicht zu klären, warum Menschen lachen - und warum so viele verschiedene Gefühle ein Kichern, ein fröhliches Glucksen oder herzhaftes, dröhnendes Lachen hervorrufen können. Vergnügen ist sicherlich der häufiste Auslöser, doch auch Ängstlichkeit, Überraschung, Verlegenheit und sogar Furcht können diese Reaktionen herbeiführen. Viele Fragen sind zwar noch unbeantwortet, gleichwohl haben Wissenschaftler eine Menge über die körperlichen Auswirkungen des Lachens herausgefunden - und nebenbei erbrachten ihre Forschungen einigen Nutzen für die Gesundheit. Verblüffend ist die mögliche Verbindung von Lachen und Weinen. Nicht ohne Grund behaupten Menschen, daß sie “lachen, bis die Tränen kommen”, denn Lachen entsteht offensichtlich auf denselben neuronalen Bahnen wie gefühlsbezogenes Weinen. Forscher vermuten, daß diese beiden Gefühlsbekundungen durch die Ähnlichkeit der ihnen zugrundeliegenden Atemmuster miteinander verbunden sind. (Quelle: Time Life, Faszination Menschlicher Körper: Das Gefühlsleben, S. 102) Durch Zufall hat eine amerikanische Forschergruppe einen Motor des Lachens im Gehirn entdeckt. Bei jüngsten Untersuchungen zur Epilepsie stimulierten sie das “supplementär-motorische” Feld im oberen, vorderen Bereich der linken Hirnrinde mit feinen Elektroden, woraufhin die Patientin bei ganz normalen Tätigkeiten wie Vorlesen oder Zählen regelrechte Heiterkeitsausbrüche bekam. Bisher hatten Neurowissenschaftler angenommen, dass die elektrischen Signale im Kopf, die einen Menschen zum Lachen bewegen, auf einer Art Einbahnstraße verlaufen: von den Sinnesarealen oder den Sprachzentren zu Gefühlsregionen, die Fröhlichkeit auslösen, und von dort in die motorischen Zentren, die Gesichtsmuskulatur, Atmung und Kehlkopf bewegen. Doch das scheint nur die halbe Wahrheit zu sein. Psychologen haben nachgewiesen, dass sich umgekehrt mit den Mundwinkeln auch die Stimmung hebt, dass die Signale im Kopf also auch die Gegenrichtung einschlagen können. Und die beteiligten Neuronen hinter der linken Stirn, so bestätigen Hirnforscher, sind bei einem gespielten Lächeln ebenso aktiv wie beim spontanen. Um Ironie zu verstehen, muss das Gehirn abstraktes Denken, Erinnerungen und neue Erkenntnisse miteinander koordinieren. Diese Fähigkeit scheint im rechten Stinlappen zu liegen, denn Menschen mit Schäden in dieser Region können Ironie kaum mehr erkennen. Komisch, so Witzforscher, was nicht unseren Erwartunge entspricht. Wenn Vorstellungen und Bilder im kopf plötzlich umklappen, steigen Lust und Heiterkeit. Je größer die Überraschung, desto gelungener die Pointe. (Quelle: Kautzmann/Miketta, Das Wunder im Kopf - Intelligenz, Gedächtnis und Gefühle verstehen und optimal nutzen, S. 74) |